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Niedersachsens Apotheker fordern rigorose Aufklärung Hannover, 10. August 2010 – Gestern berichtete der NDR in der Sendung „Markt“ über Betrugsvorwürfe gegen mehrere Apotheker in Norddeutschland. Bei den jetzt vom Sender als neu geschilderten Vorwürfen handelt es sich um Fälle, in denen die Staatsanwaltschaft seit dem Jahr 2007 ermittelt und jetzt Anklage erhoben hat. In diesem Abrechnungsbetrug geht es nicht um die Verwendung von illegalen Wirkstoffen, sondern um Arzneimittel mit fremdsprachlichen Verpackungen, die aufgrund der fehlenden deutschen Zulassungsnummer für den deutschen Markt nicht verkehrsfähig waren. Die Arzneimittel stammen überwiegend aus dem europäischen Ausland, wo sie legal, also zugelassen waren. Die Staatsanwaltschaft wirft den Beschuldigten aus Celle, Verden und Braunschweig vor, die Grundsubstanzen im Ausland günstig eingekauft und damit patientenindividuelle Krebsmedikamente hergestellt zu haben. Diese sogenannten Zytostatika rechneten sie anschließend bei Krankenkassen zu dem in Deutschland üblichen Satz ab. „Sollten sich die Vorwürfe im Laufe des Verfahrens bestätigen, handelt es sich eindeutig um einen Abrechnungsbetrug zu Lasten der Krankenkassen, der geahndet werden muss. Den Apothekern drohen nun strafrechtliche und berufsrechtliche Konsequenzen, die bis hin zur Entziehung der Approbation reichen können,“ sagt Magdalene Linz, Präsidentin der Apothekerkammer Niedersachen. Die Apothekerkammer übt die Berufsaufsicht über die rund 2.100 Apotheken in Niedersachsen aus. Bei amtlichen Besichtigungen prüft sie unter anderem regelmäßig die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften für die Herstellung von Arzneimitteln. Werden bei diesen Revisionen Verstöße entdeckt, bei denen der Verdacht einer Straftat besteht, muss die Apothekerkammer diese Fälle an die Staatsanwaltschaft abgeben. Die Apothekerkammer hat auf die Vorwürfe im Jahr 2007 unverzüglich reagiert und alle zytostatikaherstellenden Apotheken in Niedersachsen überprüft. Dabei hat sie zwei Betrugsfälle aufgedeckt. Kontakt Download
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